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Neuer Hausbesetzungsversuch / Eröffnung eines Kreativzentrums (Teil 2)

Am 3. August wurde in der Oberen Austraße 7 ein kreatives und unkommerzielles Zentrum der Begegnung und Vernetzung eröffnet. Dort soll ein Projekt einen Beitrag zu einer gerechteren Welt jenseits von ökonomischen und anderen Zwängen leisten, jenseits von Unterdrückung und Diskriminierung. Dazu stellen die Besetzer die Obere Austraße 7 ab jetzt allen Menschen, die diesen Wunsch teilen, als vielfältigen Veranstaltungsort und Wohnraum zur Verfügung. (Fotos HIER)

Weitere Infos von den Besetzern:

Wer sind wir?

Wir sind eine vielfältige, namen- und parteilose Gruppe von Menschen, die eine Reihe von Problemen wahrnehmen, gegen die sie sich einsetzen wollen. Wir stellen fest, dass unser Alltag von Ausgrenzung und Unterdrückung geprägt ist: Viele Menschen werden entweder wegen ihres sozialen Status diskriminiert, oder sind von anderen Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit betroffen. Ihnen werden ihre Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft, sexuelle Identität, ihre Religion, Weltwahrnehmung, ihr Alter, mangelnde Mobilität oder vieles anderes zu einem Problem gemacht. Dabei werden ihre Schicksale oft als vereinzelt wahrgenommen und viel zu selten miteinander in Verbindung gebracht. Das wollen wir ändern und gemeinsam in gesellschaftliche Zustände und Prozesse einzugreifen, um sie kritisch reflektierend zum Besseren zu wenden.

Warum treten wir in Aktion?

Es gibt viele Menschen in Mainz, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen; einen geeigneten Raum für unser Projekt zu finden, ist jedoch schwierig. Vorhandene Orte, wie das Haus Mainusch (Staudingerweg 23, Mainz), sind entweder akut bedroht, oder, wie das Atelier Zukunft, bereits geschlossen. Dafür verantwortlich sind beispielsweise die hohen Mieten und die Raumnot in Mainz, aber auch eine Stadtpolitik, die den Bau eines neuen Großeinkaufszentrums über die genannten Probleme stellt.
In Mainz finden sich jedoch paradoxerweise einige mitunter schon seit Jahren leerstehende Häuser. So verfällt das von uns geöffnete Gebäude, vormals ein Unternehmensstandort, ebenfalls seit längerer Zeit. Deshalb haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen, die Obere Austraße 7 als einen freien und öffentlichen Raum zu nutzen.

Wie soll das gehen?

Um unseren Zielen nahe zu kommen, brauchen wir also einen geeigneten Ort, den wir durch die Leerstandnutzung in der Oberen Austraße 7 schaffen wollen – einen Ort der Politik, Kultur und Vernetzung, an dem die finanzielle Lage und gesellschaftliche Wertung der Mitgestaltenden gegenüber ihrem Alltag zurückgestellt wird. Mit Kunst, Kultur und Politik, kritischen Seminaren und Workshops, Ausstellungen und Konzerten, mietfreien Wohnungen, Werkstätten und öffentlicher Küche wollen wir in der Oberen Austraße 7 einen Freiraum gestalten, an dem Menschen zusammenfinden und in Wort und Tat gesellschaftliche Missstände kritisieren können. Das funktioniert jedoch nur, wenn alle Beteiligten dazu bereit sind, sich untereinander sowohl als Menschen, als auch in ihren unterschiedlichen Bedürfnissen zu respektieren und zu achten.
Dabei wollen wir unsere Horizonte durch Austausch und Vernetzung erweitern, und nicht engstirnig und dogmatisch auftreten. Unsere Strukturen sind lebendig und wachsen und verändern sich mit Allen, die bei der Gestaltung mitmachen. Wir lehnen voreilige Verschlagwortung ab, genauso, wie wir nicht dem Spektrum irgendeiner Partei nahestehen. Wir freuen uns über alle, die sich in diesem Sinne bei uns beteiligen wollen.

Deshalb: Das Haus in der Oberen Austraße 7 ist geöffnet! Kommt vorbei und gestaltet mit!

Beste Grüße
Die Leute in der Oberen Austraße 7

Für Rückfragen stehen wir gerne unter der Nummer 0152 12144828 oder der E-Mail squatmainz@riseup.net zur Verfügung. Eure Anfragen versuchen wir, zeitnah zu beantworten, können jedoch nicht ausschließen, dass es aufgrund technischer Probleme zu leichten Verzögerungen kommt.