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From Gutenberg to Zuckerberg: Crowdfunding in Mainz


Alex Boerger plant ein Videoprojekt über die Verbindung von Gutenberg zum Silicon Valley und Facebook Gründer Mark Zuckerberg. Er möchte das Projekt über Crowdfunding finanzieren.

Jeder, der schon mal bei einer WGParty den Getränkelieferservice Bierbaron gerufen hat, kennt das Prinzip „Crowdfunding“. Einer sammelt Geld ein und kauft damit für alle die Getränke. In den letzten Jahren wird dieses Prinzip von immer größeren Projekten genutzt, welches man auf Deutsch auch als gemeinschaftliche Finanzierung oder „Geld zusammenlegen“ bezeichnen kann. Im Internet sind einige neue Plattformen entstanden, die es ermöglichen, den virtuellen Hut herumgehen zu lassen. Besonders Kreative greifen immer öfter auf diese Form des Geldsammelns zurück. Wollte eine Band früher ein Album aufnehmen, musste sie entweder eine Plattenfirma finden, lange sparen oder reiche Eltern haben. Durch Crowdfunding-Plattformen wie www.startnext.de hat sie jetzt die Möglichkeit, ihre Fans um das Geld zu bitten. Dabei haben die Spender fast immer die Qual der Wahl, denn neben dem guten Gefühl, geholfen zu haben, können sie sich meistens auch ein Dankeschön aussuchen, zum Beispiel die fertige CD mit Autogrammen oder ein exklusives Wohnzimmerkonzert für den größten Spender. Die Amerikaner gehen noch einen Schritt weiter: Auf der Plattform www.kickstarter.com stellen Tüftler ihre Ideen vor und wenn genug Geld für eine Massenfertigung zusammen kommt, erhalten die Unterstützer das fertige Produkt. Kommt nicht genug Geld zusammen, erhalten alle „Investoren“ ihr Geld zurück. Auch das hochschulübergreifende Gründungsbüro der Fachhochschule, Universität und Universitätsmedizin in Mainz beschäftigt sich zurzeit mit dem Thema.

Crowdfunding in Mainz
Für Mainz ist Crowdfunding nichts Neues. „Schon Gutenberg hat Ablassbriefe gedruckt, mit denen die Kirche Kriege oder Kirchen finanziert hat“, erzählt Alex Boerger. Er ist Kommunikationsberater und hat sich auf neue Medien spezialisiert: „Ich lese viel darüber, wie Social Media schon heute die Gesellschaft verändert und in fast jedem Buch zu dem Thema habe ich etwas über Gutenberg und das mittelalterliche Mainz gefunden. Da habe ich Feuer gefangen und mich gefragt, wieso muss ich das von amerikanischen Autoren erfahren?“ Boerger hat jetzt ein Video-Projekt gestartet, um die Geschichte von Gutenberg als Medienunternehmer zu erzählen und so übergreifend auf aktuelle Entwicklungen und Trends einzugehen. „Nirgendwo gibt es so viel Wissen über Gutenberg wie hier in Mainz. Dieses Wissen möchte ich gerne mit der Welt teilen. Auf der anderen Seite möchte ich aber auch den Mainzern zeigen, was sich bis heute aus Gutenbergs Erfindung entwickelt hat.“ Um das Projekt zu finanzieren setzt er auf Crowdfunding. Für die ersten Videos sammelt er 1.000 Euro auf www.startnext.de, sucht aber nebenbei auch noch Sponsoren. „Ich habe schon mit dem Projekt angefangen und auch die ersten Zusagen für Interviews sind da. Das Ergebnis des Crowdfunding wird mir zeigen ob es sich lohnt, das Projekt bis zum Ende durchzuziehen.“ Die Videos sollen nur ein weiterer Anstoß sein, Mainz und Gutenberg wieder populärer zu machen. Der Internet-Guru Jeff Jarvis forderte bereits in seinem Buch „Gutenberg the Geek“, Gutenberg zum Schutzpatron des Silicon Valley zu machen. Und auch Boerger fände es toll, „wenn wir als Stadt das als Chance nutzen, um uns mit den innovativsten Orten der Welt zu verbinden. Eine Städtepartnerschaft mit Santa Clara County (aka das Silicon Valley) wäre sicher für beide Regionen spannend.“ Wenn Sie also möchten, dass dieses Projekt stattfinden kann, dann gehen Sie auf www.startnext.de/gutenberg und werfen Sie ein paar Euro in den digitalen Hut.

Für alle, die mehr über das Projekt oder Crowdfunding wissen wollen, veranstaltet Alex Boerger am 6. Juni um 19 Uhr im Peng (Martinsstraße 11) einen Workshop.

Weitere Infos:
www.startnext.de/gutenberg
www.facebook.com/gutenberg2012

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