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20. Europäisches Guggemusik-Festival – Unser Video vom Wochenende

von Katharina Bruch, Video: Andreas Coerper (Artikel aus der Mainzer Allgemeinen Zeitung)
[flickrvideo]http://www.flickr.com/photos/scratchmyfrontlens/8399357204/[/flickrvideo]

Farbenfrohe Kostüme, unterhaltsame Musik und Stimmung an jeder Ecke – beim 20. Europäischen Guggemusik-Festival und Euro-Carneval waren am Freitag die Platzkonzerte in der Innenstadt ein Fest für Augen und Ohren. Von 14 bis 18 Uhr spielten 41 Guggemusik-Gruppen aus Deutschland, Schweiz, Liechtenstein und Österreich auf acht Plätzen. Alle 30 Minuten wurde gewechselt.

Auf dem Neubrunnenplatz machten „Le Furz de Bärn“ aus der Schweizer Hauptstadt den Anfang. Von den neonfarbenen Kostümen und der Musik angelockt, bildete sich rasch ein Grüppchen mitschwingender Passanten. Vor der Römerpassage zeigten die „Krawazi-Ramblers“ aus Villingen ihr Können, bevor sie weiterzogen und der Gruppe „Urknall Westsachsen Gugge“ den Platz überließen. Diese spielten, mit blauen Perücken auch von weitem gut sichtbar, Lieder wie „Ein Kompliment“ von den Sportfreunden Stiller.

Große Verschiedenheit der Kostüme

Über die musikalische Unterhaltung freuten sich neben den Passanten sicherlich auch die Marktbeschicker beim Abbau ihrer Stände auf dem Markt- und Liebfrauenplatz. Spielten auf der einen Seite die „Wildmandli Gugga“ aus Liechtenstein den 90er-Dancefloor-Song „Rhythm of the night“ (Corona), hielten auf dem Liebfrauenplatz die Schweizer „Gugge Belcantos“ mit dem Kontrastprogramm „Tränen lügen nicht“ (Michael Holm) dagegen. Doch nicht nur musikalische Vielfalt zeichnete die Platzkonzerte aus, sondern auch die große Verschiedenheit der Kostüme. Besonders schön anzusehen waren zum Beispiel die „Guggemusig Aaregusler“ aus Bern, die eine schillernde Unterwasserwelt mit allerhand Fischen, Schildkröten, Muscheln, Tintenfischen und Haien darstellten.

Ein violett-goldenes Meer bildete die „Kaputte 13“ aus Kirchen-Hausen vor dem Fastnachtsbrunnen am Schillerplatz. Bei den eisigen Temperaturen hatten die Betreiber des „Novum“ am Ballplatz scheinbar Mitleid und ließen die Guggemusiker zeitweilig drinnen spielen. Da gab es sicherlich auch mehr Publikum, denn Ball- und Bischofsplatz waren vergleichsweise recht leer, weshalb die Schweizer „Grenzpföhl Chrüzlinge“ kurzerhand weiter vorne in der Fuststraße neben dem Karstadt spielten und so auch die Passanten viel eher erreichten.

Da jede Gruppe aufgrund des 30-minütigen Rotationssystems aber zweimal spielen durfte, kamen alle Musiker jeweils auch in den Genuss eines großen Publikums auf den mehr bevölkerten Plätzen. So war etwa auf dem Gutenbergplatz sehr viel los, als die „Spyycher Chaosknaller“ aus der Schweiz aufspielten. In rot-schwarzen Kostümen hielten sie die Passanten mit Klassikern wie „Viva Moguntia“ zum Mitfeiern und -schunkeln an. Da wurden dann auch die am Theater vorbeifahrenden Busse mal etwas langsamer, da Busfahrer wie Passagiere einen kurzen Blick auf die Guggemusiker erhaschen wollten.